Ein Ort zum Durchatmen: der Loki-Schmidt-Garten in Hamburg
Manchmal braucht es gar nicht viel, um dem Alltag für eine Weile zu entfliehen – nur ein paar Schritte hinein in eine andere Welt. Für mich war es der Besuch im Loki-Schmidt-Garten, dem Botanischen Garten der Universität Hamburg in Klein Flottbek. Viel zu lange war ich nicht mehr dort …
Zwischen üppig blühenden Stauden, schattigen Wegen und dem leisen Summen der Insekten lässt es sich wunderbar entschleunigen. Die Vielfalt der Pflanzen – ob heimisch oder exotisch – begeistert nicht nur das Auge, sondern auch den Geist. Es ist ein Ort, der inspiriert, staunen lässt und einlädt, genauer hinzuschauen: Wie sieht eigentlich die Ur-Dahlie aus? Wie groß wird Riesen-Rhabarber (Mammutblatt), der wiederum nicht mit unserem heimischen, essbaren Rhabarber verwandt ist. Welche Pflanzen können in Steppen und Wüsten überleben? Auch sehr spannend: „Fabelhafte Fabaceae – von Bohne, Erdnuss und Mimose“. In einer Ausstellung thematisiert der Botanische Garten auf großformatigen Tafeln verschiedene Aspekte dieser vielfältigen Pflanzenfamilie, die Gewürz- und Heilpflanzen, Färberpflanzen, wertvolle Nutzpflanzen und Pflanzenschönheiten umfasst. 25 Arten Nutzpflanzen lassen sich dazu entdecken.
Am 17. Juli hatte der Direktor des Loki-Schmidt-Gartens, Prof. Dr. Dominik Begerow, die Mitglieder des Tourismusverbands Hamburg (TVH) exklusiv zu einer Führung durch den Botanischen Garten eingeladen. Bei angenehmem, leicht bedecktem Wetter führten er und seine Kollegin Angela Jahn uns mit viel Fachwissen und spürbarer Leidenschaft durch die Parkanlage – vorbei an farbenprächtigen Beeten, duftenden Kräutern und beeindruckenden Landschaftsinszenierungen.
Es war eine botanische Entdeckungsreise, bei der wir nicht nur staunen, sondern auch lernen und uns austauschen konnten. Viele nutzten die Gelegenheit zum Netzwerken, doch mindestens genauso viele Momente waren kontemplativ – erfüllt vom Rascheln der Blätter, von farbenprächtigen Sommerblühern, dem Summen der Bienen, dem einfachen Glück des Draußenseins.
Mein Fazit – und das weiterer TVH-Mitglieder, mit denen ich an diesem Nachmittag gesprochen habe: Der Loki-Schmidt-Garten ist weit mehr als ein Botanischer Garten. Er ist ein Ort zum Ankommen, zum Staunen, zum Innehalten. Ein Ort für Familien, für Touristen, für alle, die Natur lieben – und für alle, die sich wieder daran erinnern möchten, wie wohltuend ein Spaziergang im Grünen sein kann.
Ich komme auf jeden Fall bald wieder. Denn spätestens im Herbst, wenn sich die Blätter färben und Nebelschwaden durch die Beete ziehen, zeigt der Garten sein ganz eigenes Gesicht. Und ich möchte es nicht verpassen.
Tanja Könighagen
___________________
Info über den Loki-Schmidt-Garten, Führungen und Veranstaltungen gibt es hier:
www.botanischer-garten.uni-hamburg.de/01ueber-uns/freigelaende.html
www.botanischer-garten.uni-hamburg.de/001downloads-ab-2024/bg-programm-2025.pdf