Beitrag im DorfGeflüster: Gemeinsam für den Kiebitz – Bönningstedt engagiert sich für den Artenschutz
Er ist ein Symbol für den Wandel unserer Landschaft – und inzwischen leider selten geworden: der Kiebitz. In Bönningstedt und vor allem auch in den Elbmarschen setzen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger, Landwirte und Naturschützer dafür ein, dass der charakteristische Vogel auch künftig zu sehen und zu hören ist.
Besonders im Flug lassen sich Kiebitze mit ihrer schwarzen Oberseite und schwarzweißen Unterseite auf größere Distanz gut erkennen. Und aus der Nähe betrachtet fallen die markante Federholle auf dem Kopf und das metallisch-glänzende Federkleid auf. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich diese spannenden Vögel entdecke - sei es an der Elbe oder etwa auf Eiderstedt. Und sogar im näheren Umfeld, in der Winzeldorfer Feldmark taucht er auf, wie Vogelbeobachtungen belegen.
Der Kiebitz (Vanellus vanellus) steht auf der Roten Liste als „stark gefährdet“. Lebensraumverlust, intensive Landwirtschaft und Beutegreifer setzen ihm zu. Schutzgebiete und Bürgerinitiativen tragen zum Erhalt dieser Vogelart bei – aber es bleibt weiterhin Handlungsbedarf.
Für die aktuelle Ausgabe des DorfGeflüsters habe ich einen Artikel verfasst über Kiebitzschutzmaßnahmen im Kreis Pinneberg. Dort arbeiten das Elbmarschenhaus, die Integrierte Station Unterelbe (ISU), und der NABU Pinneberg sowie der Heimatverein Bönningstedt und mehrere örtliche Landwirte zusammen.
Der Artikel zeigt, wie gemeinsames Engagement funktionieren kann – von wissenschaftlicher Begleitung und Feldbeobachtungen bis hin zu praktischer Unterstützung durch Landwirte. Und: Die Zusammenarbeit hat nicht nur erste Erfolge gebracht, sondern auch zu einem Kurzfilm für das Digitale Museum der Elbmarschen und einem Beitrag im Jahrbuch des Kreisheimatverbandes inspiriert.
„Über viele Jahre war der Kiebitz in Bönningstedt ein hörbarer und sichtbarer Begleiter – und plötzlich war er weg“, erinnert sich Michael Vollmer vom Heimatverein. „Das war für uns der Auslöser, etwas zu tun.“ Wie genau sich der Heimatverein für den Schutz der seltenen Bodenbrüter einsetzt, welche Ergebnisse Vogelbeobachter Volker Lüth aus seinen langjährigen Beobachtungen zieht und warum Landwirte wie Heiner Witt eine entscheidende Rolle spielen – das lesen Sie im Artikel „Kiebitzschutz in Bönningstedt – gemeinsames Engagement für einen seltenen Vogel“ in der Oktober-Ausgabe des DorfGeflüsters (Seite 18/19).
Und: Wer Kiebitze im Kreis Pinneberg beobachten möchte, hat vom Deich an der Hetlinger Schanze gute Chancen – besonders während der Balz im Frühling. Das Elbmarschenhaus in Haseldorf bietet dazu Führungen und Informationen.
Tanja Königshagen