Austausch und redaktionelle Berichterstattung zwischen Widerstand und Zustimmung
Viel Empörung und Besorgnis einerseits, aber auch Zustimmung andererseits löst derzeit ein aktuelles Thema bei den Menschen in Bönningstedt, Ellerbek und Tangstedt aus: Die mögliche Errichtung eines Windparks mit bis zu 17 Windrädern in den aneinander angrenzenden Außenbezirken dieser Gemeinden. Neben einem offenen Dialog zwischen Gemeindevertretenden und Einwohnerschaft ist auch eine unabhängige mediale Berichterstattung unerlässlich.
Für das Lokalmagazin DorfGeflüster berichte ich über dieses vielschichtige Thema. Es geht, um nur enige Aspekte aufzuzählen, um die Erfüllung von Vorgaben im Rahmen der Klimaziele Deutschlands und des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, es geht auch um ambitionierte Investorenpläne sowie mögliche langfristige Einnahmen für die Gemeinden. Für die einen steht die C02-Einsparung an oberster Stelle, andere kritisieren den enormen Flächen- und Ressourcenverbrauch, Bodenversiegelung, Lärmimmissionen, Gefahren für Vögel, Fledermäuse und Insekten. In den gemeindlichen Ausschusssitzungen und Einwohnerfragestunden kochen schnell die Emotionen hoch.
Wie steht es in diesem Zusammenhang um die Berichterstattung in den Medien? Ist diese immer so neutral, sachlich-informierend und einordnend, wie man sich das als aufgeklärter Mensch wünschen würde? Mir ist es ein großes Anliegen, im Lokalen so zu informieren, dass sich jede, jeder ein eigenes Bild machen kann und Anregungen findet, selbst Fragen zu stellen und noch differenzierter in ein Thema einzusteigen. Umso mehr freut es mich, dass es auf meinen Artikel im DorfGeflüster, Ausgabe Dezember 2024, Seiten 18 bis 20 (hier als PDF hinterlegt), zum geplanten Windpark in unserer Region mehrfach positives Feedback gab für die „informative, ausgewogene und neutrale Berichterstattung“.
Verifizieren und Hinterfragen ist etwas, was in unserer immer komplexer werdenden Welt – auch angesichts zunehmender Manipulation durch Fake News – nicht verlorengehen darf. Genauso wichtig ist es, dass wir Menschen Argumente austauschen, einander zuhören, andere Meinungen gelten lassen und Kompromisse finden zum Wohle aller.
Tanja Königshagen